12:19:26 – Wasserungeheuer
T fand eine etwas ruhigere Stelle, setzte sich auf einen Baumstamm, gab mir eine Kaustange und sich selber eine Banane. Schweigend aßen wir, während das Wasser uns ignorierend in atemloser Eile lärmend ins Tal jagte. T murmelte keine staunenden Bewunderungssätze mehr, sondern fotografierte stumm. Ich legte mich neben sie und ruhte mich aus. Spürte die Kraft des Wassers, roch seine ungestüme Wildheit und konnte mich an nichts erinnern, was mich je so eingeschüchtert und gleichzeitig fasziniert hatte. T ließ schließlich die Kamera sinken, atmete ein paar Mal tief ein und aus und murmelte jetzt etwas von Willkür, Trotz, und Auflehnung der Natur. Nun waren wir zwar in der berühmten Via Mala Schlucht. Aber bleiben wollten wir hier nicht. Wir mussten also wieder hoch. Aber T geht genauso ungern wie ich zweimal den gleichen Weg. Nur wenn es sich überhaupt gar nicht vermeiden lässt (Ich sage nur: Lieblingsblumenbluse). Doch es gab weit und breit keine Brücke. … Weiterlesen..